Kitzrettung
Die Geburt der Rehkitze fällt auf den Frühsommer, in derselben Zeit mähen die Landwirte zum ersten Mal ihre Flächen bzw. insbesondere die Wiesen. Das Muttertier in der Jägersprache Gais oder Ricke genannt, legt ihre frisch geborenen Kitze (1-3) an vermeintlich geschützter Stelle, im hohen Gras einer Wiese oder Lichtung ab. Sie lässt ihre Kitze dort allein zurück und sucht diese nur zum Säugen auf. Da die Kitze zu dieser Zeit durch ihr Tupfenmuster in der Wiese besonders gut getarnt und zudem noch fast geruchslos sind, sind sie so für potentielle Beutegreifer quasi nicht aufzuspüren. Evolutionär von Vorteil ist deswegen eigentlich ihr Verhalten, bei sich nähernder Gefahr gerade nicht zu flüchten, sondern auf den Boden gedrückt reglos zu verharren bis die Gefahr vorbei ist. Gerade dieses Verhalten wird den Kitzen dann beim Mähen allerdings zum Verhängnis und Jahr für Jahr sterben deswegen unzählige Rehkitze beim Mähen der Wiesen oft qualvoll.
Der Landwirt/Maschinenführer selbst hat beim Mähen quasi keine Chance, die Tiere rechtzeitig zu erkennen. Selbst wenn man die Wiesen zu Fuß und langsam absucht, erkennt man die Kitze häufig erst aus kürzester Entfernung (Armlänge) bzw. wenn man sprichwörtlich schon fast darauf tritt. Bei den riesigen hektargroßen Flächen, die sobald das Wetter stimmt, dann in kürzester Zeit annähernd gleichzeitig gemäht werden müssen, kann man sich vorstellen, welchen zeitlichen und personellen Aufwand die Landwirte eingehen müss(t)en, um wirklich sicherzustellen, dass ihre Wiesen zu 100% kitzfrei sind. Wir Jäger unterstützen sie dabei nach Kräften.
Ein Quantensprung hat die Kitzrettung deswegen erfahren, seit zur Unterstützung dieser Aufgabe geeignete Suchdrohnen mit Wämebildgebung auf dem Markt erhältlich sind. Nach meiner eigenen Erfahrung reduziert die Suche mit der Drohne den nötigen Zeitaufwand etwa um den Faktor 10, während der Sucherfolg gleichzeitig ebenfalls um ein vielfaches steigt. Das heißt es können deutlich mehr Flächen bei gleichzeitig größerem Erfolg abgesucht werden. Eine seriöse Kitzsuche ist deswegen ohne Drohne heute kaum mehr vorstellbar.
Ein Nachteil allerdings sind die hohen Kosten, die die Anschaffung einer geeigneten Suchdrohne mit sich bringt. Die Preise dafür liegen im mittleren bis hohen 4-stelligen bis niedrigen 5-stelligen Bereich, also in der Größenordnung eines Kleinwagens. Der Staat unterstützt deswegen auch die Anschaffung solcher Drohnen für gemeinnützige Vereine und Verbände. Der personelle, zeitliche und finanzielle Aufwand bleibt dennoch nach wie vor hoch, ist aber für den waidgerechten Jäger alternativlos, um unnötiges Tierleid zu vermeiden.
Aus diesem Grund haben wir den gemeinnützigen Verein „Kitzrettung-Hochstahl e.V.“ gegründet. Zur Unterstützung unserer Arbeit kannst auch du gerne Mitglied in unserem Verein werden und uns sowohl finanziell durch deinen Mitgliedsbeitrag (12€/Jahr) oder durch Spenden unterstützen, als auch (soweit zeitlich möglich) durch aktive Hilfe draußen in Feld und Flur.
Wir freuen uns über jede Unterstützung!
An: mitgliedschaft@kitzrettung-hochstahl.de
Spendenkonto:
DE86 7635 1040 0020 9004 60
KITZRETTUNG HOCHSTAHL E.V.